Prognose: NRW braucht 46.000 neue Wohnungen pro Jahr

Damit Wohnungspolitik gelingen kann, brauchen Land, Städte und Gemeinden eine Planungsgrundlage. Wichtig ist es etwa, zu wissen, wie sich der Wohnungsbedarf in den nächsten Jahren entwickelt. Prognosen können die Wirklichkeit natürlich nie ganz exakt vorhersehen und müssen an aktuelle Entwicklungen angepasst werden. NRW hat jetzt eine neue Wohnungsmarktprognose für die Zeit bis 2040.

Damit Wohnungspolitik gelingen kann, brauchen Land, Städte und Gemeinden eine Planungsgrundlage. Wichtig ist es etwa, zu wissen, wie sich der Wohnungsbedarf in den nächsten Jahren entwickelt. Prognosen können die Wirklichkeit natürlich nie ganz exakt vorhersehen und müssen an aktuelle Entwicklungen angepasst werden. NRW hat jetzt eine neue Wohnungsmarktprognose für die Zeit bis 2040.

Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen sind bis zum Jahr 2040 knapp eine Million zusätzliche Wohnungen nötig. Dabei liegt der Bedarf in den nächsten fünf Jahren besonders hoch. Bis 2025 braucht es 51.200 neue Wohneinheiten pro Jahr. Danach wird mit einem etwas geringeren Wachstum der Nachfrage gerechnet, so dass bis 2040 insgesamt im Schnitt rund 46.000 Neubauwohnungen pro Jahr entstehen müssen.

Das sind die zentralen Ergebnisse der Wohnungsmarktprognose, die das NRW-Bauministerium jetzt vorgestellt hat. Das Institut GEWOS hat die Prognose im Auftrag von NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) erstellt. Dabei griffen die Fachleute auf die aktuellen Vorhersagen des statistischen Landesamtes zur Entwicklung der Bevölkerung und der Haushaltszahl in NRW zurück, die aus der amtlichen Statistik von 2019 abgeleitet sind.

Herausforderung: Bedarf für Neubau ist nicht überall gleich groß

„Mit den aktuellen Baufertigstellungs- und Baugenehmigungszahlen sind wir endlich auf dem richtigen Weg, den Wohnungsmarkt nachhaltig in Angebot und Nachfrage auszugleichen“, stellt Ina Scharrenbach fest. Etwas mehr als 57.000 Baugenehmigungen wurden im Jahr 2019 erteilt – rechnerisch genug, um die benötigten 51.200 Wohneinheiten im Jahr zu schaffen. Allerdings entsteht der neue Wohnraum derzeit nicht immer dort, wo er gebraucht wird.

Während besonders auf der Rheinschiene oder auch in Münster ein hoher Bedarf an Wohnungsbau besteht, besteht in vielen ländlichen Gebieten die Gefahr von zukünftigem Leerstand. Scharrenbach betonte: „In den wohnungswirtschaftlichen Teilmärkten, in denen heute bereits Tendenzen zu Überangeboten bestehen, gilt es, durch regionalwirksame Instrumente den Wohnungsmarkt in Balance zu halten.“

„Altes Haus findet junge Familie“

Auch zur Art des benötigten Wohnraums trifft die Prognose eine wichtige Feststellung: Bis zum Jahr 2040 werden in NRW jedes Jahr 11.000 zusätzliche seniorengerechte Wohnungen gebraucht. Gelingt dass, können Senioren in altersgerechte Wohnungen umziehen und dadurch viele Ein- und Zweifamilienhäuser für junge Familien frei machen. Dann muss in diesem Segment weniger neu gebaut werden.

Dabei besteht der Bedarf an altersgerechten Wohnungen überall in NRW – also nicht nur dort, wo auch eine größere Neubautätigkeit insgesamt nötig ist. Insofern ist eine Schaffung von altersgerechten Wohnungen nicht allein über den Neubau zu regeln, sondern gerade auch durch die Anpassung von Bestandsbauten. „Bestehende Häuser sollen soweit wie möglich an Barrierefreiheit und energetische Anforderungen angepasst werden“, sagte Scharrenbach.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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