Berlin: Mietendeckel drängt massenhaft Mietwohnungen vom Markt

Rund ein Jahr ist es her, dass der Berliner Senat den Mietendeckel angekündigt hat. Seit Februar gilt das umstrittene Instrument in der Bundeshauptstadt tatsächlich. Mieten wurden auf den Zeitpunkt der Ankündigung im Sommer 2019 eingefroren. Die ersten Folgen sind nun sichtbar: Vermieter geben offenbar in Scharen auf, das Angebot an Mietwohnungen bricht ein.

Rund ein Jahr ist es her, dass der Berliner Senat den Mietendeckel angekündigt hat. Seit Februar gilt das umstrittene Instrument in der Bundeshauptstadt tatsächlich. Mieten wurden auf den Zeitpunkt der Ankündigung im Sommer 2019 eingefroren. Die ersten Folgen sind nun sichtbar: Vermieter geben offenbar in Scharen auf, das Angebot an Mietwohnungen bricht ein.

Berlin. Der Mietendeckel in Berlin scheint den Mietern in der Hauptstadt einen bitteren Bärendienst zu erweisen: Das Wohnungsangebot von Mietwohnungen geht drastisch zurück. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, zeigen Zahlen des Immobilienportals „Immobilienscout24“: In den letzten 12 Monaten ist in Berlin das Angebot an Mietwohnungen, die vor 2014 errichtet wurden, um 45 Prozent gesunken.

Vor einem Jahr hatte die linke Bausenatorin Katrin Lompscher den Mietendeckel angekündigt. Er greift für Wohnungen, die vor dem Jahr 2014 gebaut wurden. Das sind in Berlin rund 1,4 Millionen Stück. Offenbar kommt es also wirklich so, wie die Experten auch von Haus & Grund es von Beginn an befürchtet hatten: Durch den Mietendeckel verlieren die Vermieter das Interesse an der Wohnungsvermietung und verkaufen ihre Objekte als Eigentumswohnungen.

Mietwohnungen werden zu Eigentumswohnungen

Die Zahlen von Immobilienscout zeigen denn auch: In den vergangenen 12 Monaten ist das Angebot von Eigentumswohnungen auf dem Berliner Markt um stolze 25 Prozent gewachsen. Dabei legte das Angebot von Eigentumswohnungen, die vor 2014 fertiggestellt wurden, um sage und schreibe 40 Prozent zu. Ein weiterer Effekt laut FAZ: Immer wieder würde Wohnraum als gewerbliche Fläche umdeklariert, weil der Mietendeckel nicht für gewerbliche Räume gilt. Außerdem boome die möblierte Vermietung, die Preisaufschläge rechtfertigt.

„Diese Beobachtungen sind eine eindeutige Warnung an alle, die Mietendeckel oder Mietenstopps auch anderswo in Deutschland fordern“, stellt Erik Uwe Amaya fest. Der Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen betont: „In Berlin passiert das Gegenteil von dem, was nötig wäre: Das Wohnungsangebot wird weiter verknappt.“ So bleibe für die Berliner nur die Hoffnung, dass der Mietendeckel möglichst bald vom Bundesverfassungsgericht gekippt wird.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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