Die Deutschen leben auf immer mehr Wohnfläche

Man gönnt sich ja sonst nichts: Durch die Corona-Pandemie sei den Menschen der Wert der eigenen vier Wände besonders deutlich geworden, wird in letzter Zeit oft berichtet. Die Deutschen machten es sich jetzt besonders gerne schön daheim. Ganz so neu ist der Trend aber nicht. Seit Jahren gönnen sich die Deutschen immer größere Wohnungen – der Trend hat sich auch 2019 wieder gezeigt.

Man gönnt sich ja sonst nichts: Durch die Corona-Pandemie sei den Menschen der Wert der eigenen vier Wände besonders deutlich geworden, wird in letzter Zeit oft berichtet. Die Deutschen machten es sich jetzt besonders gerne schön daheim. Ganz so neu ist der Trend aber nicht. Seit Jahren gönnen sich die Deutschen immer größere Wohnungen – der Trend hat sich auch 2019 wieder gezeigt.

Wiesbaden. Die Deutschen leben in immer größeren Wohnungen. Ende 2019 war die deutsche Durchschnittswohnung 91,9 Quadratmeter groß. Dabei kamen auf 1.000 Einwohner 511 Wohnungen – 16 mehr als noch neun Jahre zuvor. Damit leben statistisch gesehen knapp 2 Menschen in jeder Wohnung (exakt sind es 1,95). Damit stehen dem Durchschnittsdeutschen nunmehr 47 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung, 2 Quadratmeter mehr als noch 2010. Diese Zahlen hat das Statistische Bundesamt jetzt veröffentlicht.

Die amtlichen Statistiker ermittelten, dass es in Deutschland Ende 2019 insgesamt 42,5 Millionen Wohnungen gab. Das sind 277.400 mehr als im Vorjahr – ein Anstieg von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und von 5 Prozent gegenüber dem Jahr 2010. Getrieben wird das Wachstum von großer Nachfrage. Da die Haushalte immer kleiner werden, steigt der Bedarf an Wohnungen. Wie berichtet hat die wachsende Wohnfläche einerseits damit zu tun, dass die schrumpfenden Haushalte nicht immer auch entsprechend kleine Wohnungen finden.

Gestiegene Ansprüche an die eigenen vier Wände

„Vor allem sind aber auch die Ansprüche gestiegen“, beobachtet Erik Uwe Amaya. Der Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen weiß: „Auf mehr Wohnfläche lebt es sich eben bequemer.“ Mit steigender Wohnfläche wachsen natürlich auch die persönlichen Wohnkosten – selbst bei konstanten Quadratmeter-Mietpreisen und Betriebskosten. „Mehr Quadratmeter kosten eben mehr Miete und sind teurer zu beheizen“, erklärt Amaya.

Der gewisse Luxus größerer Wohnfläche habe insofern selbstverständlich auch seinen Preis. „Die Deutschen können sich das aber auch durchaus leisten“, gibt Amaya zu bedenken. „Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln hat kürzlich gezeigt, dass die Realeinkommen in den letzten Jahren so deutlich gestiegen sind, dass sich die Wohnkostenbelastung des Durchschnittsdeutschen trotz steigender Mieten seit Jahren praktisch nicht verändert hat.“

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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