Gute Nachrichten für Vermieter: Die Mieten für Bergisch Gladbach und das Umland legen weiter zu

Mietspiegel: Die gute Lage zahlt sich für die Vermieter von Immobilien in der Kreisstadt und deren Umland aus. Die Vergleichsmieten-Übersicht zeigt quer durch alle Kategorieren deutliche Steigerungen. Ein Lob gab es für die Mitglieder von Haus & Grund, die sehr moderat mit Mieterhöhungen umgehen.

Stellten den neuen Mietspiegel vor: (v.l.) Vorsitzender Peter Müller und Geschäftsführerin Sylvia Schönenbröcher von Haus & Grund Rhein-Berg, Hans Jörg Depel (Mieterverein Köln) sowie Ellen Lindner (Rheinische Immobilienbörse e.V.). (Foto: Tobias Krell)

Mietspiegel: Die gute Lage zahlt sich für die Vermieter von Immobilien in der Kreisstadt und deren Umland aus. Die Vergleichsmieten-Übersicht zeigt quer durch alle Kategorieren deutliche Steigerungen. Ein Lob gab es für die Mitglieder von Haus & Grund, die sehr moderat mit Mieterhöhungen umgehen.

Der neue Mietspiegel wurde von den Vermietern in Bergisch Gladbach und Umgebung schon sehnsüchtig erwartet. Jetzt liegt die aktuelle Ausgabe (Stand: 1. Januar 2020) vor und ist ab sofort über die Geschäftsstelle des Vereins erhältlich. „Wir haben schon  zahlreiche Vorbestellungen“, verriet Sylvia Schönenbröcher, Geschäftsführerin von Haus & Grund Rhein-Berg. Die Eigentümerschutz-Gemeinschaft war auch diesmal wieder Teil der Mietspiegel-Kommission, die anhand gesammelter Daten die neuen Vergleichsmieten festgelegt hat.

Die Vergleichsmieten in der Kreisstadt und den umliegenden Städten haben seit dem vergangenen Mietspiegel (von 2018) in allen Baualtersklassen, Größen und Wohnlagen weiter zugelegt. Das Plus beträgt zwei bis fünf Prozent. Das macht pro Quadratmeter eine Steigerung zwischen 20 und 50 Cent aus.

Am meisten kosten kleine, relativ neue Wohnungen

Mit 10,30 bis 11,40 Euro pro Quadratmeter (Nettokaltmiete) liegt die Spanne bei kleinen Wohnungen (um 40 Quadratmeter) in guten Wohnlagen mit besonderer Ausstattung am höchsten. Bestandswohnungen der Baujahre 1990 bis 2004 kosteten durchschnittlich 9,40 Euro pro m2, solche im älteren Wohnungsbestand (bis 1960) 7 Euro.

Die Steigerungen haben viel mit der Nähe zum Kölner Stadtgebiet bei guter Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel zu tun. „Bergisch Gladbach ist eine attraktive Ausweichstadt. Besonders viele junge Familien ziehen her, die sich das Wohnen in Köln nicht mehr leisten können“, sagte Hans Jörg Depel vom Mieterbund Köln bei der Vorstellung des neuen Mietspiegels.

Private Vermieter: Moderater Umgang mit Mietanpassungen

Sylvia Schönenbröcher betonte, dass private Vermieter und insbesondere die Mitglieder von Haus & Grund Rhein-Berg ausgesprochen moderat mit Mieterhöhungen umgehen. Selbst bei Modernisierungen erhöhten sie längst nicht immer um die möglichen acht Prozent. „Viele Vermieter haben ein gutes Verhältnis zu ihren Mietern. Sie sind froh, sie zu haben, und möchten sie nicht mit großen Mieterhöhungen verschrecken“, verriet die Geschäftsführerin.

Das konnte auch Ellen Lindner von der Rheinischen Immobilienbörse nur bestätigen. Die RIB moderiert nicht nur die Mietspiegelverhandlungen, sondern ist auch für die Auswertung der Daten zuständig.  Und dabei ist ihr aufgefallen, dass viele Bögen nicht einbezogen werden konnten, weil für den Mietspiegel (noch) nur solche Mieten betrachtet werden, die in den vergangenen vier Jahren geändert wurden. „Viele Mieten sind schon länger, teilweise deutlich länger, unverändert. Das ist etwas ganz Besonderes“, fand nicht nur Lindner.

Viele Mitglieder nahmen an der Erhebung teil

Einen Dank an die Mitglieder von Haus & Grund Rhein-Berg hielten Geschäftsführerin Sylvia Schönenbröcher und der Vorsitzende Peter Müller noch aus einem weiteren Grund für angebracht: „Sie haben sich auch diesmal wieder sehr zahlreich an der Erhebung beteiligt.“ Das sei deshalb ganz wichtig, weil der Mietspiegel nur durch viele Daten die Entwicklung am Wohnungsmarkt einigermaßen abbilden kann.

Deshalb baten beide die Mitglieder, sich auch künftig die Zeit für das Ausfüllen der Bögen zu nehmen. Denn nach dem Mietspiegel ist vor dem Mietspiegel: Die nächste Auflage der Vergleichsmieten-Übersicht soll Anfang 2022 erscheinen.

Infos zum Mietspiegel

Verhandelt und erstellt wurde der neue Wohnraummietspiegel für Bergisch Gladbach und Umland (Stand: 1. Januar 2020) gemeinsam von:

•    Haus & Grund Rhein-Berg
•    dem Mieterverein Köln
•    der Rheinischen Immobilienbörse e.V.
•    dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte
•    der (Kreis-)Stadt Bergisch Gladbach

Er gilt in:

•    Bergisch Gladbach
•    Odenthal
•    Rösrath
•    Overath
•    Kürten (unter Abzug eines zehnprozentigen Abschlags)

Erhältlich ist der neue Mietspiegel gegen eine Schutzgebühr von 3,50 Euro in der Geschäftsstelle von Haus & Grund Rhein-Berg.

Mietspiegel dienen Vermietern und Mietern als Orientierung bei der Festlegung von Mieten und Mieterhöhungen. Dennoch kann die Übersicht natürlich nicht parzellenscharf und individuell eine Aussage treffen. Nach wie vor sind die Lage der Immobilie, ihre Ausstattung, das Baualter und die spezielle Nachfrage entscheidend.

Autor: Tobias Krell

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